Schluss mit dem «Woke-Wahn»!

Lassen wir uns den Wahnsinn nicht mehr bieten

Laufender Bevölkerungsaustausch, Kaufkraftverlust, bedrohte Versorgungssicherheit bei Energie und Nahrungsmitteln – die existenziellen Gefahren für unser Land sind zurzeit massiv. Doch insbesondere auch auf der gesellschaftspolitischen Meta-Ebene – dort, wo Wertehaltungen und das Volksempfinden geprägt werden – befinden wir uns in einem herausfordernden Umwälzungsprozess. Die Rechten müssen den Kampf um die Deutungshoheit in diesem Bereich endlich aufnehmen.

«BRISANT»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen auf «schweizerzeit.ch» am 26. August 2022

Unter der Fahne der «Wokeness» ist aus den USA ein radikaler Bevormundungs-Trend nach Europa übergeschwappt. Der Ausdruck «woke» (deutsch: «wach», «erwacht») hat seine Wurzeln in der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung und stand einst für ein «erwachtes Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeit und Rassismus». Ursprünglich stand «woke» also dafür, wachsam gegenüber Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten zu sein. Dieses hehre Ziel wurde von der Realität leider längst pervertiert und in ihr Gegenteil verkehrt. Wokeness steht heute in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr für Wachsamkeit und Widerstand gegen Ungerechtigkeit, sondern für Totalitarismus und Fanatismus.

Anspruch auf Umwälzung

Der «Woke-Ideologie» liegen zahlreiche Entwicklungen zugrunde, welche die Menschen in der westlichen Zivilisation – auch in der Schweiz – in Atem halten und einen Anspruch auf fundamentale Umwälzung des bestehenden Wertegefüges postulieren. Die Folgen der «Woke-Ideologie» umfassen insbesondere folgende Spannungsfelder:

  • Kulturkampf gegen die bürgerliche Gesellschaft: Schlechtmachung der eigenen Geschichte, Dämonisierung christlich-konservativer Werte.
  • Einschränkung der Meinungsfreiheit: Forderungen nach Gesetzesverschärfungen, die das freie Wort einschränken (Erweiterung der Rassismus-Strafnorm, Gesetze gegen sog. «Hate Speech»).
  • Zensur in den sozialen Medien: Festlegung willkürlicher «Political Correctness»-Standards – wer sich widersetzt und pointiert äussert, wird auf grossen Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter schnell gesperrt.
  • Ausgrenzung vom Mainstream abweichender Meinungen: Der Bereich des Sagbaren wird laufend eingeschränkt, egal ob in Humor, Satire, Politik oder den Medien. Wer von der Wokeness abweichende Positionen vertritt, wird mit professionell organisierten «Shitstorms» mundtot gemacht und isoliert.
  • Klientelpolitik für lautstark auftretende Minderheiten: Unter dem Deckmantel des Minderheitenschutzes lancieren linksgrüne Kreise radikale Forderungen, beispielsweise in der Klimapolitik, für feministische Propaganda, gegen eine strikte Ausländerpolitik und in radikalisierten LGBT-Kreisen.
  • Spaltung der Gesellschaft: Systematisches Ausspielen von Minderheiten gegen Mehrheiten – Frauen gegen Männer, Dunkelhäutige gegen Weisse, Ausländer gegen Einheimische.
  • Herrschaft durch Sprache: Installierung politisch gefärbter Begriffe (z.B. «People of Color» statt Schwarze), Forderung nach «gendergerechter Sprache», Verdrängung nicht genehmer Sprachelemente.

Brandgefährliche Bewegung

Der «Woke»-Begriff steht für eine brandgefährliche Bewegung, welche den Menschen aufzwingen will, wie sie zu leben, zu denken oder zu sprechen haben. Setzt sich deren Ideologie durch, wird sich unsere Gesellschaft nicht zum Guten entwickeln – deshalb ist es höchste Zeit, dass die Schweizerinnen und Schweizer erkennen, was dahintersteckt.

Wokeness, Politische Korrektheit oder Cancel Culture sind nicht die Lösung zur Beseitigung von Ungerechtigkeiten, sondern führen zu einer Spaltung der Gesellschaft, in welcher man sich zunehmend selber zensiert und abweichende Haltungen in den Untergrund und die Hinterzimmer verdrängt werden.

Tugend-Terror

Die Fälle der vom links-grünen «Woke-Milieu» diskriminierten Rasta-Träger mit weisser Hautfarbe haben in den letzten Wochen weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Es sind aber nicht die einzigen Vorfälle dieses Jahres, die den aufgeflammten «woken» Tugend-Terror in der Schweiz widerspiegeln:

  • Ende April 2022 stürmen sog. «Queer-Aktivisten» gewaltsam einen Vortrag an der Universität Genf, weil ihnen die dort diskutierten Themen nicht genehm waren. Das Ziel: Maximale Einschüchterung Andersdenkender.
  • Ein linker Mob bläst Anfang Juni 2022 zum Shitstorm gegen die deutsche Journalistin Birgit Kelle: Sie hatte auf Twitter geschrieben, dass nur Frauen menstruieren würden – ihr wurde «Transphobie» vorgeworfen, weil sich als «Transmänner» verstehende Menschen, die biologisch Frauen sind, auch menstruieren könnten…
  • Mehrere Westschweizer Schulen geben Anfang Juni 2022 bekannt, bereits seit einem Jahr Gratis-Menstruationsartikel abzugeben. Die Büchse der Pandora ist geöffnet…
  • Stadtzürcher Grüne fordern am 1. Juni im Zürcher Gemeinderat mit einem Vorstoss, dass Staatsangestellte «mit regelmässigen, starken Menstruationsbeschwerden» sich pro Monat während bis zu fünf Tagen bezahlt dispensieren lassen können.
  • Das «Moon & Stars»-Festival in Locarno sieht sich seit Anfang Juni einem Shitstorm durch Feministinnen ausgesetzt, weil unter den Künstlern keine Frau ist.
  • «Fridays for Future» behauptet am 1. Juni auf Twitter, der Klimawandel würde LGBT-Personen häufiger treffen als andere – eine völlig unwissenschaftliche Opfer-Stilisierung.

Nicht vergessen sind die Debatten um den Mohrenkopf, «Black lives Matter» und der Gebrauch des Gendersterns durch staatliche Stellen, die in den letzten Jahren Staub aufgewirbelt haben.

JSVP als Vorreiter

Im Juli verordneten deutsche Bürgermeister und Festverantwortliche, den Ballermann-Song «Layla» nicht zu spielen. In der Schweiz forderten die Jungsozialisten die Clubs auf, das Lied zu «canceln». Der absurde Sexismus-Vorwurf ging dabei komplett nach hinten los – «Layla» landete auch in den Schweizer Musik-Charts auf Platz 1, nachdem sich die Junge SVP gegen die Verbots-Orgie in Stellung brachte und den beliebten Ohrwurm pushte. Ohnehin ist der Jungpartei zu verdanken, dass das Thema «Woke» vermehrt in den öffentlichen Fokus gerückt ist. Ihre «Stop Woke»-Aktionen (Konto-Kündigung bei der «woken» UBS, Solidarität mit «Layla», Strafanzeige gegen die Verbannung weisser Rasta-Träger) brachen das Eis und sorgten für enorme Aufmerksamkeit in diesem Sommer.

Nun, da das deutsche Verlagshaus Ravensburger bekannt gab, die Auslieferung beliebter «Winnetou»-Bücher (wegen angeblicher «kultureller Aneignung») zu stoppen, macht sich die Hoffnung auf eine starke Gegenbewegung breit. Die Sympathien, welche die Junge SVP in den letzten Wochen gespürt hat, stimmen zumindest nicht pessimistisch. Auf jeden Fall ist es ihr gelungen, sich auf der Seite der Freiheit zu positionieren – währenddem die Linken mit ihrem Woke-Aktivismus vor allem bei den Jungen nun als prüde Spielverderber, Besserwisser und Verbots-Fanatiker dastehen.

Kampf führen

Der Kampf um die Art und Weise, wie wir zusammenleben wollen und die Debatten um «Woke» sind noch lange nicht vorbei. Nein, sie haben gerade erst begonnen. Wir müssen auf diesem Kampffeld Präsenz zeigen und den Mut haben, auch mal gegen jene zurückzuschlagen, die aus der Anonymität heraus ihr Gift versprühen.

Wenn ein Stadtberner Lokal wegen ein paar Denunzianten, denen beim Anblick von weissen Menschen mit bestimmten Frisuren «unwohl» ist, einen Konzertabbruch verfügt, sollen wir solche Lokale nicht mehr berücksichtigen. Wenn eine mit staatlichen Beiträgen unterstützte Bar in Basel sich weigert, Mitglieder der JSVP zu bedienen (wie Mitte August geschehen), sind solchen Bars alle staatlichen Beiträge sofort zu streichen.

Die linken «Woke-Apostel» haben zu lange davon profitieren können, dass sich die Mehrheitsgesellschaft nicht gewehrt hat. Es wird Zeit, dies zu ändern.

Anian Liebrand
Anian Liebrand
Geboren 1989 in Fribourg. Aufgewachsen in Beromünster LU. Nach Abschluss der kaufmännischen Berufsmatura diverse praxisnahe Weiterbildungen, u.a. im Marketing. Von 2014 bis 2016 Präsident der Jungen SVP Schweiz. Heute in verschiedenen Funktionen für unterschiedliche Parteien und Organisation tätig. 2020 Gründung der Politagentur.ch GmbH als deren Geschäftsführer.

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