Während jüngster Recherchen weckte ein Thema meine Aufmerksamkeit, das landläufig wohl stark unterschätzt wird: Offenbar nehmen in westlichen Staaten die Fälle von Kindern und Jugendlichen, die finden, sie seien im «falschen Körper», massiv zu. Man spricht in Fachkreisen von einem besorgniserregenden Hype.
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 28. Oktober 2022
Auch mitten unter uns, in der Schweiz, werden immer häufiger geschlechtsverändernde Therapien und Operationen an Minderjährigen durchgeführt. So zeigt zum Beispiel eine 2022 publizierte Spitalstatistik, dass sich hierzulande die Brustentfernungen bei Frauen unter 24 Jahren zwischen 2018 und 2020 verdoppelt haben – neun davon betreffen Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren! Auch hormonelle Eingriffe nehmen zu. Dass es mittlerweile sogar den Begriff «Trans-Kinder» gibt, spricht Bände. Nachdem Alice Schwarzer, die «Grande Dame» der Frauenrechtsbewegung, vor Monaten die Entwicklung kritisierte, dass Minderjährigen von Schulen, Medien und Unterhaltungsindustrie aktiv eingetrichtert wird, dass sie sich ihres Geschlechts nicht sicher sein dürften oder müssten, wurde sie prompt «geteert und gefedert».
Doch ihre Kritik ist richtig: Wurden Kinder oder Jugendliche erst einmal in den «Trans-Zug» gesetzt, gibt es oft kein Halten mehr. Unser gesellschaftliches Klima, das Geschlechtsumwandlungen als völlig normal und teils sogar als befreienden Schritt zur Selbstbestimmung verklärt, verunsichert junge Menschen in ihrer Identitätsentwicklung. Dabei bewegt sich die Anzahl jener Menschen, die rein biologisch zu viele Hormone des anderen Geschlechts besitzen, im Promillebereich. Kein Wunder, bereuen viele Betroffene später, dass sie sich einst auf Anraten Dritter haben «verstümmeln» lassen.
Bis vor ein paar Monaten wusste ich nicht, was sogenannte «Pubertätsblocker» sind. Aber scheinbar ist es in diesem Zusammenhang gang und gäbe, Minderjährigen solche Hormonpräparate zu verabreichen. Wie «Zukunft CH» enthüllte, werden diese sogar von staatlichen Stellen angepriesen. So waren bis vor Kurzem auf dem «Regenbogenportal» des deutschen «Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend» folgende Sätze zu lesen: «Bist Du noch sehr jung, bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst Du Pubertätsblocker nehmen. So hast du mehr Zeit zum Nachdenken und kannst in Ruhe überlegen: Welcher Körper passt zu mir?»
Einfach mal so die Pubertät «blocken» und vom Mädchen zum Jungen werden oder umkehrt – wer unseren Jüngsten solchen Wahnsinn als normal verkauft, sollte in keiner Weise etwas mit Kindern zu tun haben dürfen.