Gender-Gaga an den Unis

In den letzten Monaten waren es vor allem Unternehmen, die durch fragwürdigen Woke-Aktivismus aufgefallen sind. Erinnert sei an die UBS mit ihrem Sprachleitfaden, der ganz normale Wörter wie «active» (aktiv) oder «challenge» (Herausforderung) als «maskulin kodiert» einstufte und auf den Index setzte. Oder an die Firma Ravensburger, welche den Indianer-Häuptling Winnetou wegen «kultureller Aneignung» «cancelte».

«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 11. November 2022

Nun sind es zahlreiche Schweizer Universitäten und Hochschulen, die unseren Protest zu spüren bekommen müssen. Denn immer mehr von ihnen nötigen ihre Studenten dazu, gegen die deutsche Rechtschreibung zu verstossen und die woke Gender-Sprache zu benutzen. Hochschulen wie die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben Leitfaden verfasst, welche ihren Studenten eintrichtern, dass normale Formulierungen wie «Herr und Frau» nicht mehr zeitgemäss und durch künstliche Sprachschöpfungen wie den «Gender-Gap» zu ersetzen seien. Aus Studenten und Studentinnen sollen demnach «Student_innen» werden. Wer bei diesem «Woke-Wahn» nicht mitmacht, kann mit Notenabzügen oder anderen Sanktionen bestraft werden – das berichtete unter anderem «20 Minuten».

Besonders pikant: Die Schweizerische Bundeskanzlei hat 2021 ihrerseits einen Sprachleitfaden verabschiedet, der Bundesangestellten untersagt, typografische Kreationen wie den Genderstern, Genderdoppelpunkt, den Gender-Gap und Gender-Mediopunkt zu nutzen. Weshalb sich staatliche Hochschulen und Unis um diese Weisungen foutieren und darüber hinaus «abtrünnige» Studenten bestrafen dürfen, zeugt einmal mehr von tief verankerten links-ideologischen Umtrieben.

Da lobe ich mir einmal mehr die Junge SVP. Sie sagt den «Woke»-Unis den Kampf an und sucht Studenten, die in Studienarbeiten trotz Gender-Leitfaden die absurde Gendersprache nicht verwenden. Sie bietet diesen Studenten oder Studentinnen an, sie durch alle juristischen Instanzen hindurch mit professionellem Rechtsbeistand zu unterstützen, falls die Unis gegen sie Sanktionen verhängen. Ich bin schon gespannt auf die ersten Fälle. Sollten an Schweizer Unis oder Hochschulen tatsächlich Studenten sanktioniert werden, weil sie sich an die deutsche Rechtschreibung halten und sich dem Gender-Wahnsinn verweigern, wäre wohl ein schwer zu unterbietender Tiefpunkt kultureller Degeneration erreicht.

Anian Liebrand
Anian Liebrand
Geboren 1989 in Fribourg. Aufgewachsen in Beromünster LU. Nach Abschluss der kaufmännischen Berufsmatura diverse praxisnahe Weiterbildungen, u.a. im Marketing. Von 2014 bis 2016 Präsident der Jungen SVP Schweiz. Heute in verschiedenen Funktionen für unterschiedliche Parteien und Organisation tätig. 2020 Gründung der Politagentur.ch GmbH als deren Geschäftsführer.

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