So manche ach so tolerante Bildungsbürger mögen sich in den letzten Wochen ungläubig die Augen gerieben haben, als man feststellen musste, auf welch schockierende Weise auf den Hamas-Angriff auf Israel in unseren Breitengraden teilweise reagiert wurde.
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 10. November 2023
Im Rahmen einer «Pro-Palästina-Demo» haben rund 500 Islamisten in den Strassen Hamburgs dazu aufgerufen, in Deutschland die Scharia (das islamische Recht) einzuführen. In Essen entpuppte sich eine propalästinensische Kundgebung als religiöser Aufmarsch mit verschleierten Frauen, Geschlechtertrennung und islamistischen Flaggen. Auf offener Strasse forderten die Demonstranten die Errichtung eines islamischen Kalifats und die Vernichtung Israels. An den Schulen mehren sich die Berichte von antisemitischen Übergriffen und Lehrern, die nicht damit umgehen können, dass liebevoll verhätschelte Migranten-Kids sich als hasserfüllte Täter entpuppen.
Dass in links-intellektuellen Kreisen und Migranten-Milieus revanchistisches und israelfeindliches Gedankengut brodelt, konnten Sehende schon lange erkennen. Bemerkenswert ist nur, wie unverfroren zum Beispiel eine Greta Thunberg sich als «Hamas-Versteherin» geoutet hat und in welcher Selbstverständlichkeit linksradikale Zirkel sich mit diesen Menschenschlächtern gemein gemacht haben. Haben die vielen traurigen Vorfälle den Islamismus-Verharmlosern (fast) aller Parteien nun endlich die Augen geöffnet?
Nur noch erbärmlich sind die Rechtfertigungsversuche diverser Leitmedien, die mahnend den Zeigefinger erheben, man müsse sich noch immer bewusst sein, dass der wahre Antisemitismus bei den «bösen Rechten» zu verorten sei. Klar doch. In Basel, Neukölln oder Wien waren es rechte Patrioten, die judenfeindliche Parolen herumschrien und «Allahu Akbar» riefen. Natürlich waren es rechte Studenten, die an den Universitäten Sympathien für die Hamas bekundeten…
Es nützt nichts zu sagen, wir hätten es ja kommen sehen. Vielmehr müssen wir uns überlegen, wo wir jetzt den Hebel ansetzen können, um radikal-islamischen Umtrieben in der Schweiz den Nährboden zu entziehen. Das geplante Schweizer Hamas-Verbot ist ein richtiger erster Schritt. Wir brauchen ein umfassendes Massnahmen-Paket, ja eine Verbots-Gesetzgebung gegen den politischen Islam. Wer dann nicht spurt, fliegt raus.