In Mitteleuropa wütet die Transgender-Ideologie. Dass alle ihr Geschlecht jederzeit wechseln und unabhängig von biologischen Fakten bestimmen können, soll zur Normalität, ja zum erstrebenswerten Ideal verklärt werden. Männer, die sich als Frauen verkleiden und ihren Körper mit Hormonen vollpumpen, sowie Frauen, die sich als Männer fühlen und ihre Brüste amputieren lassen, verlangen von der Mehrheitsgesellschaft immer unverfrorener, ihre Lebensentwürfe mit ungehemmter Begeisterung zu bejahen.
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 21. April 2023
Wer kritische Fragen stellt und die natürliche Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit nicht vollends verleugnet, gilt in diesen Kreisen schnell mal als «transphob», als Hinterwäldler und ewiggestriger Reaktionär. Dabei ist es wissenschaftlich nicht bestreitbar, dass sich die Anzahl jener Menschen, die rein biologisch von Geburt an zu viele Hormone des anderen Geschlechts besitzen (und sich deshalb oft «fremd im eigenen Körper» fühlen), lediglich im tiefen Promillebereich bewegt. Wenn Transgender-Aktivisten nun behaupten, rund 0,5 Prozent der Bevölkerung sei «queer» oder «transsexuell», kann das also nur bedeuten, dass der allergrösste Teil der selbst erklärten «Trans-Menschen» aus Männern und Frauen besteht, die ihr Geschlecht ausschliesslich auf der Grundlage von Gefühlen definieren.
Nun habe ich absolut nichts dagegen, wenn sich Männer in ihrer Freizeit als Frauen verkleiden – und umgekehrt. Ich empfinde es aber als übergriffig, von mir zu verlangen, eine Frau als Mann und einen Mann als Frau anzusprechen. Gefährlich wird es, wenn diese Ideologie Einzug in unsere Rechtsprechung hält, wie zum Beispiel mit dem Gesetz, das es seit 2022 allen mindestens 16-jährigen Bewohnern der Schweiz erlaubt, ihr Geschlecht ohne Begründung und für eine lächerliche Gebühr von 75 Franken amtlich ändern zu lassen. Oder wenn gefordert wird, Trans-Menschen «als besonders schützenswerte» Minderheit in die Diskriminierungs-Strafgesetzgebung aufzunehmen – und mit Rassen oder Ethnien gleichzusetzen.
Und richtig verwerflich wird es, wenn an Schulen Kinder mit solcher Propaganda indoktriniert werden. Besonders fragwürdig: Auch hierzulande schiessen immer mehr an Kinder gerichtete Anlässe aus dem Boden, bei denen sogenannte «Dragqueens» (Männer, die sich als Frauen verkleiden) Kindergärtnern und Primarschülern «Kindergeschichten» vorlesen sollen. Nach der «Drag Story Time» im Zürcher Tanzhaus wirbt neuerdings auch der Gletschergarten Luzern mit einer «Dragqueen Performance» – dies in einem vor allem an Kinder gerichteten Samstagsprogramm.