Angewidert die Werte-Erosion in Zentraleuropa feststellend, frage ich mich je länger desto mehr, ob ich eigentlich noch der Einzige bin, der diesen ganzen Zirkus nicht mitmacht, standhaft bleibt und sich all dieser Propaganda entgegenstellt. Nein, natürlich bin ich nicht der Einzige – vielmehr weiss ich, dass es da draussen, gerade unter den «Schweizerzeit»-Leserinnen und -Lesern, viele gibt, die in diesen Tagen dasselbe fühlen und denken wie ich.
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 25. Juni 2021
Staunend sehen wir zum Beispiel, wie unser Land zurzeit mit Regenbogen-Fahnen überzogen wird. Alle wollen sie dazugehören – die Migros, die Fluggesellschaft Swiss, alle möglichen Versicherungen, die Grossbanken und sogar das Brettspiel Uno färben ihre Logos regenbogenfarben – und wollen damit ein Zeichen setzen für «Diversität», Toleranz und weitere Bla-Bla-Floskeln. Nicht mal in den eigenen vier Wänden lassen sie uns in Ruhe. Wer bei Swisscom ist, entdeckt die Regenbogen-Flagge sogar im Fernseher – oben rechts, nicht zu übersehen.
Der Regenbogen, einst ur-christliches Symbol des Friedensbundes Gottes mit den Menschen, wurde gekapert von der «LGBTIQ+»-Szene (die Lobby der Nicht-Heterosexuellen). Er steht heute sinnbildlich für die Forderungen dieser Kreise, wie unsere Gesellschaft umzukrempeln sei: Ehe für alle, Samenspende und Adoption für alle, Geschlechtsumwandlungen jeder Zeit für alle, Überwindung der natürlichen Geschlechter-Rollen und das Verbot kritischer Meinungen als «Hassrede». Und, über all diesen Forderungen stehend, der absolute Anspruch, dass all ihre Wünsche zu erfüllen seien, wenn man nicht als homophober Rückständiger abgestempelt werden will.
Zurzeit feiern diese Kreise den «Pride Month» und in diesem «Monat des Stolzes» haben gefälligst alle Flagge zu zeigen – für Homo-, Bi- und XY-Sexuelle und ihre politische Agenda. Dass es hier um Politik einer koordiniert operierenden Lobby geht, muss den vielen Schweizer Konzernen, die aus Marketing- und Imagegründen auf den LGBT-Zug aufspringen, bewusst sein. Wer sein Logo regenbogenfarbig macht, positioniert sich politisch und sendet damit die klare Botschaft für ein Ja zur Ehe für alle aus, über die wir am 26. September abstimmen. Und es ist auch kein Zufall, dass der Regenbogen das Propaganda-Symbol der Ehe für alle-Abstimmungskampagne ist.
Mit Befremden musste ich jetzt sogar feststellen, dass es eine Gruppe «SVP – Ja zur Ehe für alle» gibt, die das SVP-Logo mit dem Regenbogen eingefärbt hat. Die Mitglieder sind öffentlich einsehbar. Meine Frage an Sie, liebe Leserinnen und Leser: Welche Schlüsse ziehen wir daraus?