Maximale Spaltung abwenden

Wird Covid-19 endgültig zum Auslöser einer maximalen Spaltung der Gesellschaft, die vor ein bis zwei Jahren noch undenkbar gewesen wäre? Vieles deutet darauf hin, dass die Zertifikatspflicht ausgeweitet wird und dass Restaurants nur noch besuchen darf, wer sich dem «G-G-G-Diktat» (Covid-Zertifikat mit Prädikaten geimpft, genesen, getestet) unterwirft. Auf «… dass niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens.» So steht es in der Johannes-Offenbarung 13:17.

«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 10. September 2021

Der Staat kann noch so viele Impfkampagnen starten – ein stabiler Prozentsatz der Bevölkerung wird sich nie freiwillig impfen lassen. Umso unverantwortlicher ist es, wie einige Mainstream-Medien die Konflikte schüren und Geimpfte gegen Ungeimpfte ausspielen. Im Alltag spitzt sich die Lage zu: Die beiden Lager begegnen sich teils mit offenem Hass und schieben sich gegenseitig die Schuld dafür zu, dass die Corona-Massnahmen nie aufzuhören scheinen.

Die neuste Sau, die durch die Gasse gejagt wird, sind die Albaner. Der Kanton Zürich entzog dem sogenannten «Alba-Festival» die Bewilligung, und der albanisch-stämmige Captain der Fussball-Nationalmannschaft, Granit Xhaka, wird als «schlechtes Vorbild» attackiert, weil er sein Recht wahrnimmt, sich nicht impfen zu lassen. Die Albaner als neue Sündenböcke – gerade auch, weil der Verdacht im Raum steht, viele von ihnen hätten Corona aus ihren Balkan-Ferien in die Schweiz eingeschleppt?

Erst waren es die Senioren, die sich nicht zuhause einsperren liessen, dann die Jungen und nun die Albaner. Wenn wir anfangen, einzelne Alters- und Volksgruppen gegeneinander auszuspielen, bewegen wir uns auf ganz heiklem Terrain. Die Krise darf nicht dazu führen, uns für Entwicklungen gegenseitig die Schuld zu geben, die wir nicht beeinflussen können. Corona ist eine Realität und lässt sich nicht ausrotten, wenn wir uns alle gegenseitig verrückt machen.

Fragwürdig ist in diesem Zusammenhang viel eher der Umstand, dass das Alba-Festival nicht stattfinden durfte, dafür die «Pride» mit über 20’000 Teilnehmern über die Bühne gehen durfte. Political Correctness und Zeitgeist über alles? Die Verantwortlichen des Kantons Zürich sind uns ein paar Antworten schuldig.

Anian Liebrand
Anian Liebrand
Geboren 1989 in Fribourg. Aufgewachsen in Beromünster LU. Nach Abschluss der kaufmännischen Berufsmatura diverse praxisnahe Weiterbildungen, u.a. im Marketing. Von 2014 bis 2016 Präsident der Jungen SVP Schweiz. Heute in verschiedenen Funktionen für unterschiedliche Parteien und Organisation tätig. 2020 Gründung der Politagentur.ch GmbH als deren Geschäftsführer.

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