Ukraine-Konflikt und Inflationsgefahr zum Trotz: Die SP kümmert sich um die wirklich wichtigen Fragen unserer Zeit. Die Zürcher SP-Nationalrätin Céline Widmer will mit einem Vorstoss erreichen, dass Bundesangestellte in amtlichen Publikationen in «gendergerechter Sprache» kommunizieren. Ein*e Beamt*in, die*der für das Verfassen eines Texts verantwortlich ist, soll plötzlich so schreiben und eine Sprache nutzen, die niemanden ausschliesse …
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 20. Mai 2022
Stein des Anstosses: Die Bundeskanzlei hat im vergangenen Jahr einen «Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache» herausgegeben. Dieser verbietet den Gebrauch von Genderstern, Binnen-I oder Doppelpunkt «aus sprachlichen, sprachpolitischen und rechtlichen Gründen» explizit. Was man auf einer einzigen A4-Seite als ideologisch motivierte Sprachverhunzung abkanzeln könnte – dafür benötigt die Bundeskanzlei über 190 Seiten … Aber immerhin: Die Bundeskanzlei schliesst sich der Wertung des Dudens an, der sich dem Gendersprech ebenfalls verweigert.
Die Linken wollen dieses Verbot nun auf eidgenössischer Ebene kippen. Sie selbst gendern selbstverständlich schon lange – und auch auf kantonaler Ebene gab das Thema schon vielfach zu reden. So sorgte kürzlich die Neuere Kantonsschule Aarau für Kopfschütteln, weil sie in offiziellen Dokumenten den «Genderstern» verwendet. Es war ein Vorstoss der EDU nötig, damit der Aargauer Regierungsrat einschritt und klarmachte, dass die ideologisch motivierte Verwendung des «Gendersterns» den Weisungen des Kantons Aargau widerspreche.
Der Gender-Wahn grassiert europa- und weltweit. Als Ausdruck kulturmarxistischer Ideologie dient die Gender-Sprachvergewaltigung den Linken dazu, die göttliche Geschlechterordnung von Mann und Frau zu untergraben und historisch gewachsene Werte aufzubrechen. In unserem nördlichen Nachbarland geht diese Perversion gar so weit, dass die deutsche Botschaft in Thailand im Februar 2022 zum Welttag der Muttersprache geschrieben hat: «Wussten Sie, dass rund 130 Millionen Menschen Deutsch als Elter-1- oder Zweitsprache sprechen?»
Man reibt sich verdutzt die Augen: Wer hat konkret etwas davon, wenn das schöne Wort Mutter in «Elter-1» verdreht wird? Indem staatliche Institutionen ihre Monopolstellung nutzen, um aus ideologischen Motiven neue Begriffe in die Welt zu setzen, negieren sie die Lebenswirklichkeit des grössten Teils ihrer Bürger. Die Promotoren der mehr als künstlichen «Gendersprache» behaupten von sich, sie wollten niemanden ausschliessen. De facto führen Sie einen «Krieg um die Deutung der Worte», der die Gesellschaft spaltet und auseinanderdividiert.