Am Montag, 15. Mai 2023, hätte an der Sekundarschule Stäfa ZH ein «Gender-Tag» stattfinden sollen. Die Schule sprach die «Schüler*innen der Klasse 21Ac» im Einladungs-Schreiben mit «liebes Mädchen*, lieber Junge*» an – ganz im Sinne der Gender-Ideologie, wonach die menschlichen Geschlechter primär ein «soziales Konstrukt» seien.
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 19. Mai 2023
Zum Leidwesen der Schul-Verantwortlichen landete die Einladung in den sozialen Medien, wo sich umgehend Empörung darüber breit machte, dass auf der Volksschul-Oberstufe einer Zürcher Landgemeinde junge Menschen mit der Gender-Ideologie indoktriniert werden sollten. Nationalrat Andreas Glarner kritisierte das übergriffige Ansinnen, Roger Köppel ebenso. Die Medien begannen zu berichten, die Kritik wurde immer lauter. Kurze Zeit später verkündete die Schule, der diesjährige «Gender-Tag» werde abgesagt. Man sei angeblich bedroht worden – in Tat und Wahrheit ist wohl einfach die Kritik viel zu stark geworden.
Wenngleich man diese Absage als Etappensieg anschauen mag, ist das Thema alles andere als «gegessen». Unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung dürften solche «Gender-Tage» und Fragmente der dahintersteckenden Ideologie bereits in hunderten Schweizer Volksschulen Realität sein. So verwiesen auch die Schulvertreter aus Stäfa darauf, dass der «Gender-Tag» schon seit zehn Jahren durchgeführt werde.
Die Wurzeln liegen jedoch viel tiefer. Die Protagonisten der Gender-Indoktrinierung an Schulen beziehen sich nämlich auf den Lehrplan 21, der dazu verpflichte, «mit Schülern über verschiedene Geschlechterrollen und Lebensentwürfe zu sprechen». In der Tat: Der Lehrplan 21 – von uns in weiser Voraussicht schon vor Jahren vergeblich bekämpft – schreibt «Geschlechter und Gleichstellung» als fächerübergreifendes Thema und überfachliche Kompetenz vor. Dort heisst es dann in typischem Verwaltungs-Deutsch: Das Thema befasse sich «mit Wahrnehmung und Umgang mit Geschlecht und Rollen in der Gesellschaft und thematisiert die Auseinandersetzung mit Gestaltungsmöglichkeiten und Lebenschancen aufgrund des Geschlechts».
Der Lehrplan21 gibt allen Handlangern der Gender-Ideologie einen Freipass, unsere Schülerinnen und Schüler zu manipulieren und zu beeinflussen. Um diesen Wahnsinn zu stoppen, müssen wir eine wirksame Gegen-Strategie entwickeln.