Viel wurde in den vergangenen Wochen über die anstehenden Bundesratswahlen geschrieben und taktiert. Über die vermeintlich richtige Geschlechter-Durchmischung und ob es eine Frau, ein Mann oder gar ein «Es» werden oder nicht werden sollte.
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 25. November 2022
Die SVP hat das linke Geplauder über reine «Frauen-Tickets» wenig beeindruckt. Für sie zählen der Leistungsausweis und Charaktereigenschaften: Kann sich ein Bundesrat durchsetzen, bleibt er gegenüber der Verwaltung standhaft und bringt er die Positionen und Werte der Partei ins Gremium ein?
Diese Fakten-Orientierung wird auch von bürgerlichen Frauen mitgetragen und kann, auch wenn es die Linken gerne so hindrehen, mitnichten als Geringschätzung der Frauen gewertet werden. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall – eine Frau wird bei uns Rechten nicht auf das Geschlecht reduziert, sondern als gleichberechtigtes Glied in der gemeinsamen Kette angesehen.
Es ist deshalb an der Zeit, die Bedeutung der Frauen für die SVP und das gesamte rechtskonservative Lager in der Schweiz hervorzuheben und zu würdigen. Ohne unsere Frauen wären nämlich all unsere Erfolge in den vergangenen Jahrzehnten niemals möglich gewesen.
Von unseren Frauen können wir Männer noch so manches lernen. Sie lehren uns, die Sache ins Zentrum zu stellen, unser Ego zurückzunehmen und bescheiden zu sein. Unzählige Frauen vertreten gutbürgerliches Gedankengut zu Zweihundert Prozent. In den Vordergrund treten wollen viele aber bewusst nicht – höchstens, wenn sie das innere Gefühl verspüren, es zu müssen. Das feministische Kampf-Gehabe linker Emanzen widert sie an.
Dafür halten die Frauen die Familien zusammen, stärken den Männern den Rücken, organisieren, sprechen Mut zu und weisen sie auch mal zu recht, wenn sie drohen, «zu weich» zu werden und den Biss zu verlieren. «Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau» – das ist keine hohle Phrase, sondern bewiesene Realität.
Oftmals sind es die Frauen, die bei Referenden und Initiativen dafür besorgt sind, dass die ganze Familie unterschreibt. Oftmals sind es die Frauen, die sicherstellen, dass nicht vergessen geht, die gute rechte Sache mit der jährlichen Spende zu unterstützen. Ohne die Frauen liefe auch politisch nichts. Und Hut ab auch vor all jenen guten Frauen, die für Ämter kandidieren und für die Partei Verantwortung in gewählten Funktionen übernehmen.