Er soll im kommenden Jahr der Schweizer Grossanlass schlechthin werden: Der Eurovision Songcontest (ESC). Weil mit Nemo der ESC-Sieger dieses Jahres aus der Schweiz stammt, ist unser Land dazu auserkoren, den ESC im Folgejahr durchzuführen.
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 19. Juli 2024
Das woke-linke Milieu hüpft deswegen seit Wochen freudig-erregt umher, die verantwortliche SRG hat längst mit der Planung begonnen. Im Bestreben, der Welt zu demonstrieren, wie ultra-modern, queer und «nonbinär» sie doch alle sind, stehen auch die Städte Schlange. Bern (zusammen mit Biel), Basel, Genf und Zürich buhlen darum, von der SRG den Zuschlag für die Durchführung des Events zu erhalten. Ein Event, der heuer notabene durch antisemitische Vorfälle, satanistisch-perverse Auftritte und Propaganda für LGBT viele Menschen verärgert hat.
Doch nun ist die heiss gelaufene Bewerbungs-Maschinerie mächtig ins Stocken geraten. Die Kosten für die ESC-Durchführung werden von der SRG nämlich mit rund 40 Millionen Franken veranschlagt. Ein horrender Betrag, bei dem von den Bewerberstädten verlangt wird, dass sie sich massgeblich daran beteiligen. Es geht um Millionen-Beträge, die parlamentarische Beschlüsse im Eilverfahren erfordern. Im Kanton Bern sind 29,4 Millionen Franken vorgesehen. In der Stadt Bern geht es um sieben Millionen Franken, in der Stadt Zürich um zwanzig Millionen.
Weil die SRG das Bewerbungsverfahren eiligst durchzieht und bereits im Herbst den Durchführungsort bestimmt haben will, können es sich die ESC-Turbos in Bern, Basel, Genf und Zürich nicht leisten, dass sich die Zusicherung der gewünschten Steuergeld-Millionen verzögert – zum Beispiel etwa dadurch, dass das Volk ein Wörtchen mitreden will. Doch genau dazu dürfte es – sehr zum Ärger der linken Stadtregierungen – nun kommen! Die EDU hat angekündigt, in allen Städten und Kantonen, deren Parlamente für den ESC Steuergelder sprechen, das Referendum zu ergreifen. In der Stadt Zürich läuft die Frist bereits. Niemand zweifelt daran, dass die mobilisierungsstarke EDU diese Referenden stemmen wird.
Der Clou am ganzen: Egal, wie die Abstimmungsresultate ausfallen werden (gemäss einer neusten Ringier-Umfrage ist eine Mehrheit der Bevölkerung dem ESC gegenüber skeptisch eingestellt) – die Bewerbungsprozesse verzögern sich durch die Referenden derart, dass die geplanten ESC-Durchführungen in Frage gestellt sind. Wenn das mal keine erfreuliche Sommer-Geschichte ist!