Der Eurovision Songcontest (ESC) zog als weltweit grösstes Musikereignis wieder hunderte Millionen Zuschauer in seinen Bann. Was einst ein ehrwürdiger musikalischer Wettstreit europäischer Nationen war, ist heute ein dekadentes Propaganda-Spektakel im Sinne der kulturmarxistischen Woke-Agenda. Der ESC sollte längst in «Europäischer Sexpropaganda Club» umbenannt werden…
«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 17. Mai 2024
Wo in den 1960er- und 70er-Jahren noch die Lieder und der Gesang im Zentrum gestanden sind, ging es in diesem Jahr wieder um viel Show und Klamauk. Wo früher die Deutschen noch auf Deutsch oder die Dänen auf Dänisch gesungen haben, singen, stöhnen oder krächzen heute fast alle auf Englisch. Ein Auftritt war schriller, bunter, perverser als der andere. Da waren die homosexuelle Briten-Band, deren Mitglieder sich aufreizend aneinander räkeln oder der androgyn wirkende Sänger aus Litauen. Die spanische Sängerin musste natürlich von zwei halbnackten jungen Männern umgeben sein – man will sich schliesslich integrieren und hoffte wohl, mit dieser Anbiederung an die LGBT-Szene mehr Punkte von den Jurys zu ergattern… Was übrigens in die Hose ging.
Das katholische Irland liess sich derweil von einer Sängerin vertreten, die in einer düster-verstörenden Show satanistischen Symbolen huldigte. Und vor der Halle demonstrierte Greta Thunberg zusammen mit übelsten Antisemiten gegen Israel – bevor sie von der Polizei abgeführt wurde. So weit, so nervenaufreibend.
Und trotzdem lasse ich mich immer wieder überreden, diesen verpolitisierten Irrsinn über mich ergehen zu lassen – obwohl ich längst weiss, dass dieser Zirkus für einen gutbürgerlichen «Normalo» mit halbwegs intaktem Wertekompass nur noch schwer zu ertragen ist. Aber irgendwie scheint die Ausstrahlung des in seinen Anfängen beste Absichten verkörpernden ESC all die Müllberge an Zeitgeistschrott noch immer zu durchbrechen. Das gespannte Warten auf die Darbietungen und die Punktevergabe aus den Ländern («12 Points go to…) – einfach einzigartig.
Und so haben wir uns dennoch gefreut, dass die Schweiz am Ende gewonnen hat – mit Nemo, dem non-binären «Es» aus Biel, das fordert, die Schweiz müsse ein amtliches «drittes Geschlecht» einführen. Unsere ESC-Verantwortlichen haben das Spiel heuer perfekt gespielt. Die Chancen auf einen Sieg konnten kaum besser sein, wenn man nebst einer guten Stimme und einem guten Song auch noch die richtigen «Begleitumstände» mitbringt …