EDU will nach Zug auch Luzern und die anderen Zentralschweizer Kantone erobern

Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) ist eine Mini-Partei und in der Zentralschweiz erst seit letzter Woche vertreten. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern.

EDU steht für was? Das werden sich in den Kantonen Luzern, Schwyz, Uri sowie Ob- und Nidwalden ganz viele Personen fragen, selbst Politinteressierte. Im Kanton Zug jedoch ist die Eidgenösisch-Demokratische Union seit letzter Woche zwar nicht gerade in aller Munde, aber nach der Gründung einer Sektion doch ein Begriff. Die Partei erwägt sogar, an den kantonalen Wahlen 2026 teilzunehmen.

Und in Luzern? Da hätten zwar erste Gespräche über die Gründung einer Sektion stattgefunden. Konkret sei aber noch nichts, versichern Hans-Jörg Höpli und Anian Liebrand. Höpli ist von der 1975 gegründeten und sich damit im Jubiläumsjahr befindenden Partei zum Sektionsbeauftragten ernannt worden, Liebrand ist Mitglied der Geschäftsleitung der EDU Schweiz und im Kanton Luzern kein Unbekannter: Er war Präsident der Jungen SVP des Kantons und der JSVP Schweiz sowie Sekretär der Kantonalpartei. Sein Abschied Anfang 2016 war allerdings von Misstönen begleitet. Inzwischen hat sich das Verhältnis zur Luzerner SVP laut Liebrand aber «längst wieder eingerenkt».

Das gestrichene «C» soll Chancen bieten

Liebrand kann sich nach der Übernahme der Verlagsleitung der «Schweizerzeit» momentan nicht prioritär um neue EDU-Sektionen kümmern, Höpli hingegen schon. Er sagt: «Wir rechnen uns in den katholischen Zentralschweizer Kantonen schon Chancen aus. Schliesslich hat die Mitte das C aus ihrem Namen gestrichen.»

Dass die EDU das «C» betont, liegt an ihrer Kernbotschaft: die christlichen Werte sollen in der Schweiz an Einfluss gewinnen. Die EDU politisiert auf der Basis christlicher Werte und betrachtet die «zehn Gebote Gottes und das Evangelium von Jesus Christus als die beste Grundlage für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben in Staat und Gesellschaft». Die Partei kämpft unter anderem gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe.

In sieben Kantonsparlamenten vertreten

Landesweit Schlagzeilen machte die EDU zuletzt mit ihrem gescheiterten Referendum gegen den Kredit für den Eurovision Song Contest in Basel. 2009 unterstützte die Partei die angenommene Minarett-Initiative der SVP, 2005 ergriff sie zusammen mit der EVP das dann gescheiterte Referendum gegen das Partnerschaftsgesetz für gleichgeschlechtliche Paare.

Die EDU hat sich zum Ziel gesetzt, in allen Kantonen mit einer Sektion vertreten zu sein. Derzeit ist sie in 20 Kantonen präsent. Im Nationalrat wird sie vom Berner Andreas Gafner und dem Zürcher Erich Vontobel repräsentiert. Beide haben sich der SVP-Fraktion angeschlossen. In den Kantonen Aargau, Bern, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Freiburg und Zürich hält sie Sitze in den Kantonsparlamenten.

Quelle: Luzerner Zeitung, 4. Februar 2025

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Anian Liebrand
Anian Liebrand
Geboren 1989 in Fribourg. Aufgewachsen in Beromünster LU. Nach Abschluss der kaufmännischen Berufsmatura diverse praxisnahe Weiterbildungen, u.a. im Marketing. Von 2014 bis 2016 Präsident der Jungen SVP Schweiz. Heute in verschiedenen Funktionen für unterschiedliche Parteien und Organisation tätig. 2020 Gründung der Politagentur.ch GmbH als deren Geschäftsführer.

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