Abtreibungs-Wahnsinn

Eines meiner entscheidenden Wahlkriterien in diesem Jahr ist das «Pro Life Rating». Dieses schafft Transparenz darüber, wie sich Nationalratskandidaten zu Fragen des Lebensschutzes, namentlich zu Abtreibungen, positionieren.

«Schlusspunkt»-Kolumne von Anian Liebrand, erschienen in der «Schweizerzeit» am 13. Oktober 2023

In einer Zeit, in der es von einer Mehrheit des Volkes offenbar schulterzuckend hingenommen wird, dass in der Schweiz Jahr für Jahr über 10’000 Kinder abgetrieben werden, halte ich es für das Gebot der Stunde, dieses wichtige Thema zu beleuchten. Dies gerade auch vor dem Hintergrund, dass die meisten Nationalratskandidatinnen und -kandidaten sich vor einer klaren Positionierung drücken, wie der Umstand belegt, dass beim «Pro Life Rating» bis jetzt (Stand: 2.10.2023) gerade mal 25 Kandidaten der SVP mitgemacht haben.

Dabei ist die Lage schockierend. Laut Bundesamt für Statistik wurden im Jahr 2022 bei Frauen mit Wohnsitz in der Schweiz 11’341 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Dies entspricht einer seit 2020 weitgehend unveränderten Rate von 6,9 Schwangerschaftsabbrüchen pro 1’000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. Dass die Abtreibungszahlen so horrend hoch sind, dürfte vielen gar nicht bewusst sein. Warum auch – die Mainstream-Medien widmen ihnen keine Titelstorys …

Aus offiziellen Quellen lässt sich herauslesen, dass in der Schweiz seit Einführung der Fristenregelung von 2004 bis 2022 rund 204’000 Kinder abgetrieben worden sind. Mit 11’341 war 2022 das traurige «Rekordjahr», wobei die Statistik bloss die offiziellen Schwangerschaftsabbrüche zählt. Die Dunkelziffer dürfte wohl noch höher liegen.

Jedes neunte Kind in der Schweiz darf seine Geburt nicht erleben. Nie kann die Zahl der Notsituationen und Vergewaltigungen so hoch gewesen sein, dass erklärbar wäre, dass in 19 Jahren mehr Kinder abgetrieben worden sind als der Kanton Graubünden Einwohner zählt. Dabei ist es doch paradox: Wir begründen die angeblich so dringend benötigte Masseneinwanderung mit sinkenden Geburtenraten, lassen aber zu, dass tausende Kinder nie das Licht der Welt erblicken dürfen, nie ihre Potenziale entfalten und nie Freude empfinden können.

Slogans linker Feministinnen («Mein Körper – meine Entscheidung») haben sich längst in der bürgerlichen Gesellschaft festgesetzt. Abtreibung – das Töten Ungeborener – wurde zum selbstverständlichen Menschenrecht erklärt. Ich wähle niemanden, der diesen gesetzlich legitimierten Wahnsinn unterstützt.

Anian Liebrand
Anian Liebrand
Geboren 1989 in Fribourg. Aufgewachsen in Beromünster LU. Nach Abschluss der kaufmännischen Berufsmatura diverse praxisnahe Weiterbildungen, u.a. im Marketing. Von 2014 bis 2016 Präsident der Jungen SVP Schweiz. Heute in verschiedenen Funktionen für unterschiedliche Parteien und Organisation tätig. 2020 Gründung der Politagentur.ch GmbH als deren Geschäftsführer.

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